Der Langstreckentest und die Erlebnisse des Teams DSF
Für das Team DSF begann Abenteuer mit der Anreise zum Lausitzring. Die Schweizer Mannschaft entschied sich für eine getrennte Anfahrt am Donnerstag, sodass alle Mitglieder individuell und stressfrei den Weg finden konnten. Die Teammitglieder des Trabi Team Thüringen reisten erst am Freitag an. Sie hatten die Autos und das nötige Werkzeug mit den Ersatzteilen im Gepäck. Die frühe Anfahrt bot die Gelegenheit, sich auf das bevorstehende Wochenende einzustimmen und Kräfte für die kommenden Tage zu sammeln.
Das erstmals ausgeschriebene Ostfahrzeugtreffen auf dem Areal des Lausitzrings wurde rege genutzt. Viele, wunderbar zurechtgemachte Autos aus der ehemaligen IFA-Produktion und ihre Besitzer fanden den Weg zum Ausstellungsplatz. Dabei konnten die Besucher auch historische Rennfahrzeuge wie den MT77 oder Renntrabis aus den vergangenen Tagen bewundern.
Doch schon am Freitagnachmittag stieg die Spannung mit den Vorbereitungen für die 660 Minuten vom Lausitzring. Der Langstreckentest, wie die Veranstaltung genannt wird, lässt keinen der Teilnehmer ruhig. Der Freitag begann mit der Einrichtung der Boxen. Das gesamte Team war dabei und sorgte mit vereinten Kräften dafür, dass alles perfekt vorbereitet war. Es wurde nicht nur die technische Ausstattung überprüft, sondern auch die Platzierung in der Box festgelegt, sodass der Ablauf des Rennens reibungslos funktionieren konnte. Ganz wichtige Elemente beim Team DSF waren der Bäcker aus Artern, seine Eismaschine und die Kaffeemaschine. Seine Auslage von Köstlichkeiten und ein frischer Kaffee oder ein wunderbar mundender Eisbecher hilft oft über schwierige Momente hinweg oder gehört einfach als Genuss dazu.
Den Abend konnten wir dann zusammen ruhig, mit der Sicherheit, dass alles für ein gutes Gelingen des samstäglichen Events getan ist, geniessen.
Der Samstag begann für uns alle sehr früh. Das Frühstück, ein Lunchpaket des Hotels, genossen wir auf dem Platz. Danach wurde es ernst. Das Wetter war an diesem Tag nahezu perfekt – für einige der Piloten des DSF fast etwas zu heiss. Es bot strahlenden Sonnenschein, der die Strecke in ein glühendes Spektakel verwandelte. Die hohen Temperaturen verlangten nicht nur dem Fahrer, sondern auch der Mannschaft in der Box zusätzliche Anstrengungen ab. Doch die Vorfreude der Mannschaft waren ungebrochen.
Der Langstreckentest begann mit der Aufstellung der Renntrabis. Die Startplätze sind schon am Vorabend ausgelost worden. Für das Team DSF zogen die Fahrer bei der Auslosung die Startplätze 41 und 43. Das sind zwar die letzten im Feld, doch so starteten die beiden Autos mit der Gewissheit sehr viele Konkurrenten zu überholen. Das lange Rennen würde sicher viele Möglichkeiten bieten sich nach vorne zu verbessern. Aufgereiht, mit laufendem Motor, standen die Autos auf ihrem Startfeld. Die Ampel sprang von rot auf grün und die Autos starteten mit lautem Getöse. Im Pulk rannten die Trabis auf die erste Kurve zu, die ohne Rempelei oder Unfall von allen Fahrern prima gemeistert wurde. Doch in der Box blieb es nicht lange ruhig. Schon nach wenigen Runden kommt das Schweizer Auto an die Box gefahren. Der Motor stottert in den Kurven, so die Reklamation des Fahrers. Also hat der Mechaniker die Benzinleitung unter die Lupe genommen. Nach der Kontrolle und der Aussage, alles ist in Ordnung, wurde der Renner wieder auf die Piste geschickt. Während der ganzen Renndauer steuerten die Piloten immer wieder die Box an. Es waren nicht die Geräusche, das Knacken oder das Klappern im Auto, was sie an die Box lockte. Defekte Kerzen, elektrische Aussetzer und der eine oder andere Ausritt in die Landschaft zwangen die Fahrer zu einem kurzen Stopp. Nach Zwei Stunden stand jeweils auch ein Fahrerwechsel an und der Tank musste mit frischem Benzin aufgefüllt werden. Die Mannschaft in der Box konnte während der ganzen Renndauer nicht über Arbeitsmangel klagen. Glücklicherweise hatten beide Autos des Teams DSF keine grossen Schäden zu beklagen. Nur ganz am Ende des Rennens, nach 660 Minuten Renndauer, auf der Auslaufrunde in der Boxenstrasse, ging einem Auto das Benzin aus. Nicht einmal die besten Vorbereitungen haben darauf hingewiesen, dass die Benzinmenge so genau berechnet werden kann.
Zum Ende der Veranstaltung, mit der Platzierung im hinteren Teil des Fahrerfeldes, freuten sich alle Beteiligten darüber das Event gut überstanden zu haben. Sofort nach der Einfahrt der DSF-Fahrzeuge erhielten alle Beteiligten des Teams, Fahrer, Mechaniker und die Helfer einen Pokal. Dies getreu des Teams-Mottos: wir alle sind wir Sieger.
Es galt jetzt noch die Fahrzeuge aufzuladen, alle Werkzeuge aufzuräumen und die Box zu säubern. Als all die notwendigen Aufgaben erledigt waren konnte das ganze Team zum ruhigeren Teil übergehen. Den Samstagabend verbrachten wir zusammen bei einem gemütlichen Essen, das die gesamte Mannschaft zusammenbrachte. Es war eine Gelegenheit, die Ereignisse des Tages Revue passieren zu lassen, Geschichten auszutauschen und den Erfolg des Wochenendes zu feiern.
Am Sonntagmorgen begann für die Teilnehmer des Trabantclub Schweiz die lange Heimreise, während die Mitglieder des Trabi Team Thüringen die Fahrzeuge zurück nach Weimar brachten und an ihrem angestammten Platz im Museum stellten.
Wir bedanken uns bei all den Mitarbeitern des Teams DSF, die ohne Klagen das ganze Wochenende auf dem Lausitzring durchgehalten haben. Ein grosses Dankeschön gebührt auch dem Organisator der Veranstaltung, dem Team «keene Pinke Motorsport» für ihr unermüdliches Arbeiten und den ungebrochenen Glauben daran, dass alle Trabantenthusiasten auch im nächsten Jahr wieder dabei sein werden; für das Team DSF gilt dies mit Sicherheit.
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